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Franz Joachim Zimmermann
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Beispiel zu Sehgewohnheiten

Fährt ein Europäer nach Sri Lanka und sieht in
Kandy nahe dem Zahntempel fliegende Tiere
zwischen den Baumwipfeln, erkennt er diese
auf den ersten Blick als Vögel; wegen der Kontur,
wegen der Farbe, wegen der Flugbewegung.

Er unterliegt seinen Sehgewohnheiten. Vielleicht
hatte er Riesenfledermäuse, Flughunde noch nie
gesehen. Er kann diese fliegenden Tiere nur mit
Vögeln assoziieren, weil er als fliegende Tiere nur
Vögel kennt.

Die akute sensorische Information aus mehreren
Ursprüngen muss abgewogen und eine Entscheidung
getroffen werden. Entscheidungen zu treffen ist ein
Teil dieser Fähigkeit. Das ist der kognitive Teil des
Vorgangs, ein Wechselspiel zwischen sensorischer
Information und bereits erworbenem Wissen.

Es ist ein dynamischer Prozess.

Der Horizont mag sich erweitern, wir lernen Neues.
Die Sehgewohnheiten bleiben dennoch erhalten.

Je früher Sehgewohnheiten entstehen, umso fester
verankert bleiben Sehgewohnheiten.